Dämpfer im Abgasskandal für VW
Das Oberste Gericht von Ohio hat VW einen herben Dämpfer im Diesel-Abgasskandal verpasst. Die Richter urteilten, dass der Bundesstaat Ohio Sanktionen gegen VW erwägen kann, die über die bereits vereinbarten Strafen hinausgehen.
Der Fahrzeughersteller sieht das anders. VW ist der Meinung, dass die Ansprüche einzelner Bundesstaaten im Abgasskandal bereits durch Strafen und Entschädigungen, die in den USA bereits gezahlt werden mussten, abgegolten seien.
Um weitere Strafzahlungen zu verhindern, will VW den Fall vor den Supreme Court bringen.
Volkswagen muss zur Verantwortung gezogen werden
Ohios Generalstaatsanwalt Dave Yost schätzt das Urteil als positiv ein: „Dies ist eine bedeutende Entscheidung, die dafür sorgen wird, dass Volkswagen für sein Verhalten zur Verantwortung gezogen werden kann„, so sein Statement.
Bereits im Juni 2020 hatte ein Berufungsgericht entschieden, dass Abgasskandal-Strafen für VW in den USA trotz bereits geschlossener Vergleiche auf regionaler Ebene zulässig seien. Hier ging es um Klagen von zwei Bezirken aus Florida und Utah.
Damals erklärten die Berufungsrichter, sie seien sich im Klaren darüber, dass dies zu „atemberaubenden Belastungen“ für VW führen könne. Allein auf Basis der regionalen Bußgeldkataloge in den beiden Bezirken ginge es um Bußgelder, die sich im Bereich von bis zu 11,2 Milliarden Dollar pro Jahr bewegen könnten.
So hat der Konzern jahrelang manipuliert
Im September 2015 hatte VW in den USA zugegeben, jahrelang die Abgastechnik von Dieselfahrzeugen manipuliert zu haben. Auch in Deutschland ist der Abgasskandal um VW längst nicht vorbei und zahlreiche Verbraucher klagen auf Schadensersatz.
Mittlerweile ist klar, dass auch der VW-Motor EA 288 manipuliert ist. Weiterhin haben andere große Fahrzeughersteller unzulässige Abschalteinrichtungen verwendet und auch hier sind bereits Schadensersatzklagen möglich.